Borek Sipek

1949 Prag



Borek Sipek ist Möbeldesigner, Architekt und Glaskünstler. Er wird 1949 in Prag geboren. Dort studiert Borek Sipek 1964-68 Möbeldesign an der Kunstgewerbeschule in Prag. 1969 studiert er Architektur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, danach 1973 Philosophie an der Universität Stuttgart. 1977-79 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Industriedesign der Universität Hannover. 1979 macht Borek Sipek an der Technischen Universität Delft seinen Abschluss als Architekt.
1979-83 ist er Dozent für Designtheorie an der Universität Essen. 1983 zieht Borek Sipek nach Amsterdam und eröffnet ein eigenes Architektur- und Designbüro. Später gründet er dort mit David Palterer die Designfirma Alterego.
1990 wird Borek Sipek Professor für Architektur an der Akademie für angewandte Kunst in Prag, wo er bis 1998 lehrt. Anschließend lehrt er an der Wiener Universität für angewandte Kunst.
Borek Sipek wird in den 1980er Jahren mit seinen postmodernen Möbelentwürfen und Glasobjekten international bekannt. Seine opulente Formensprache umschreibt er selbst als neobarock. Borek Sipek lehnt den funktionalen Designansatz ab, und das Streben nach technischer Perfektion für die industrielle Fertigung darf seiner Ansicht nach nicht zur Missachtung der Individualität des einzelnen Menschen führen.
Borek Sipeks Designentwürfe sind formal sehr eigenwillig, die Materialkombinationen unkonventionell. 1983 gestaltet er den fragilen Stuhl "Bambi", er ist aus Stahlrohr mit Messingbeschlägen, die Rückenlehne ist mit Seide bespannt. 1991 entsteht der Tisch "PCSS" mit Beinen aus blauem Glas und Metallmontierungen.
Seine kunstvollen Glasobjekte lässt Borek Sipek von Glasbläsern in Murano und Novy Bor fertigen.
Auch als Architekt erlangt Borek Sipek international Anerkennung. Im niederländischen 's Hertogenbosch entsteht 1993-2002 nach seinen Plänen das Museum Het Kruithuis. 1994 wird das Opernhaus in Kyoto fertig gestellt. 1995 gestaltet er in Paris eine Boutique für Karl Lagerfeld. Zudem entwirft Borek Sipek zahlreiche weitere Wohnhäuser und öffentliche Gebäude sowie Inneneinrichtungen.